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Gegen die Entgrenzung von Arbeit zu Lasten der Erholungszeit

Die Gewerkschaft syndicom lehnt die Aufweichung des Gesundheitsschutzes im Arbeitsrecht ab. Die von der Parlamentskommission WAK-N unter dem Vorwand, Homeoffice zu erleichtern, vorgesehene Aufweichung der Arbeitszeitregeln geht in die völlig falsche Richtung geht. Das Resultat: weniger Erholung sowie mehr Burnout und Stress.

Die Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Nationalrats (WAK-N) hat eine weitreichende parlamentarische Initiative von Ständerat Thierry Burkart (FDP, AG) von 2016 angenommen. Sie will de facto für alle Arbeitnehmenden, die ihre Arbeitszeit weitgehend selbstständig festlegen können, die Grenze zwischen Arbeits- und Freizeit aufheben – unter dem Vorwand, Arbeit im Homeoffice zu erleichtern. Dies ist angesichts von steigenden Burnout-Zahlen bei Arbeitnehmenden, zunehmendem Stress und Entgrenzung der Arbeit unverantwortlich.

Daniel Hügli, Leiter Sektor ICT und Mitglied der Geschäftsleitung bei syndicom, sagt: „Die Entgrenzung von Arbeitszeit ins Privatleben führt zu Stress und Burnout und damit zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen. Die parlamentarische Initiative Burkart geht in die völlig falsche Richtung: Anstatt den Gesundheitsschutz zu stärken, schwächt sie ihn zulasten der Arbeitnehmenden – und das nicht nur im Homeoffice“.

Von der parlamentarischen Initiative sind fast alle Arbeitnehmenden betroffen:

  • Wer die Arbeitszeit weitgehend selbst festlegen kann, soll in einem längeren täglichen Zeitraum Arbeitseinsätze leisten – es bleibt deutlich weniger Erholungszeit
  • Im Homeoffice soll neu sonntags bewilligungsfrei gearbeitet werden dürfen – ein massiver Eingriff ins Privatleben
  • Von allen soll verlangt werden können, ihre Pausen und Ruhezeiten für eine E-Mail oder einen Anruf zu unterbrechen

Die Folgen wären eine unzureichende Erholung der Arbeitnehmenden und eine starke Gefährdung ihrer Gesundheit. Falsch ist der vorgeschobene Fokus auf das Homeoffice: Damit die Arbeit im Homeoffice sowohl für die Arbeitnehmenden als auch für die Arbeitgeber einen Zusatznutzen bringt und nicht zu Lasten der Gesundheit geleistet wird, braucht es die heutigen Regeln im Arbeitsgesetz und die sozialpartnerschaftliche Gestaltung der Rahmenbedingungen. Die parlamentarische Initiative ist deshalb abzulehnen. syndicom wird sich politisch entsprechend einsetzen.

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