Die SDA-Mitarbeitenden beschliessen zu streiken
Die SDA Mitarbeitenden wehren sich weiter: Keine Kündigungen ohne Verhandlungen!
An einer Vollversammlung beschloss gestern das SDA-Personal mit überwältigender Mehrheit, für heute Dienstag den Streik auszurufen. Damit zeigt das Personal, dass es nicht bereit ist, den überrissenen Abbau und die sture Haltung der Geschäftsleitung zu akzeptieren. Die Kündigungen haben trotz Warnstreik und massivem Widerstand aus der Redaktion stattgefunden. Dieses Vorpreschen der Geschäftsleitung wird einzig mit den Kosten begründet. Strategisch hingegen bleibt die SDA kopflos. Die Mitarbeitenden fordern die Geschäftsleitung weiterhin zu Verhandlungen auf. Gleichzeitig wenden sie sich an den Verwaltungsrat, der es nun in der Hand hat, eine weitere Eskalation zu verhindern.
In ihrer Antwort auf die Resolution der Redaktion macht die SDA-Direktion deutlich, dass sie in den zentralen Punkten auf jegliches Entgegenkommen verzichtet. Das ist angesichts des massiven Widerstands der Mitarbeitenden mehr als verwunderlich. Zur Erinnerung: Am schweizweiten Warnstreik vom 23. Januar 2018 hat die gesamte Belegschaft für drei Stunden die Arbeit niedergelegt und damit ihre eindeutige Haltung gegenüber dem rücksichtslosen Vorgehen der Leitung zum Ausdruck gebracht. Die Direktion ist einzig auf kleine Verbesserungen des nach wie vor ungenügenden Sozialplans eingetreten. Und nach wiederholtem Insistieren der ReKo sowie Zusammenbrüchen von mehreren Mitarbeitern hat sie zugesagt, psychologische Betreuung zu organisieren. Die ReKo betrachtet das Anbieten psychologischer Unterstützung als selbstverständliche Aufgabe des Arbeitgebers im Rahmen der Fürsorgepflicht.
Die SDA-Geschäftsleitung verspielt das letzte Vertrauen
CEO Markus Schwab sagte öffentlich in einem Interview, die SDA sei einzig ihren Aktionären etwas schuldig. Nach den rücksichtslosen Kündigungen und der Verweigerung von Verhandlungen auf Augenhöhe hat die Geschäftsleitung mit solchen Aussagen in der Presse das letzte Vertrauen der Mitarbeitenden verspielt. Diese Aussagen zeigen offen, dass die SDA sich den Mitarbeitenden nicht mehr verpflichtet fühlt.
Der Verwaltungsrat soll als Vermittler seine Verantwortung übernehmen
Angesichts der eskalierten Situation und des zerstörten Vertrauens zwischen der Belegschaft und der Leitung muss jetzt der Verwaltungsrat einen Weg aus dem Konflikt zeigen. Letztlich trägt der Verwaltungsrat die strategische Verantwortung für den von der Geschäftsleitung eingeschlagenen Weg. Die Mitarbeitenden betonen weiterhin ihre Bereitschaft zu offenen, transparenten Gesprächen über die Zukunftsstrategie und den daraus folgenden Personalbedarf. Noch immer werden ihnen die notwendigen Informationen vorenthalten.
Abbau gefährdet mediale Grundversorgung und Bundesbeiträge
Der Abbau im geplanten Ausmass gefährdet ausserdem die mediale Grundversorgung der Schweiz. Auf diese Leistungen der SDA sind insbesondere die kleineren und mittleren Medienunternehmen angewiesen, die nur über beschränkte Mittel verfügen. Weiter gefährdet der massive Abbau die Beiträge des Bundes im Umfang von zwei Millionen Franken. Es stellt sich die Frage, wie nachhaltig der eingeschlagene Weg der Leitung ist, wenn sie damit ihre bisher gute Dienstleistung kaputtspart, das Betriebsklima vergiftet und Millioneneinnahmen gefährdet.