syndicom fordert von der Swisscom nach dem Fastweb-Abschreiber, sich auf die Stärkung des Werkplatzes Schweiz zu konzentrieren: Der Bau eines flächendeckenden Glasfasernetzes soll vorangetrieben werden, Investitionsaufträge sollen an Unternehmen mit branchenüblichen Arbeitsbedingungen gehen und die Swisscom soll weiterhin sichere Arbeitsplätze bieten.
Der Abschreiber von 1,3 Milliarden Euro auf den Fastweb-Aktien ist happig, muss aber im Zusammenhang der italienischen Wirtschaftsentwicklung der letzten Jahre betrachtet werden. So ist der Börsenindex in Italien um über 60 Prozent gefallen, während die Aktie von Fastweb im gleichen Zeitraum «nur» um 34 Prozent gesunken ist. Verschärft wurde die Situation durch die Frankenstärke, die allgemein den Wert von Investitionen im Euro-Raum vermindert hat. Zu berücksichtigen ist zudem, dass sich die Investitionsblockade in Italien in den kommenden Monaten lockern wird und dass damit Fastweb seine starke Position im italienischen Breitbandmarkt weiter wird festigen und ausbauen können.
syndicom ist nach wie vor überzeugt davon, dass der strategische Entscheid der Swisscom richtig war, Fastweb zu kaufen. Die Swisscom konnte dank dem Kauf von Fastweb jahrelange Versäumnisse aufholen und ist heute die treibende Kraft in der Schweiz, ein flächendeckendes Glasfasernetz (FTTH) zu errichten. Forderungen nach der vollständigen Privatisierung der Swisscom und Rücktrittsforderungen an die Führungscrew der Swisscom erachtet syndicom als deplatziert.
Was syndicom fordert
syndicom erwartet von der Swisscom, dass das Unternehmen gemeinsam mit anderen Akteuren den flächendeckenden Bau eines Glasfasernetzes weiter vorantreibt und damit den Werkplatz Schweiz stärkt. Bei der Auftragsvergabe erwartet syndicom aber von der Swisscom, dass nur Unternehmen berücksichtigt werden, deren Arbeitsbedingungen branchenüblich sind und im Grossen und Ganzen denjenigen von Cablex und der Saphir Group entsprechen – beides Sozialpartner von syndicom. Zudem soll die Swisscom-Tochterfirma Cablex eine besondere Stellung einnehmen, die ihr Wachstum gewährleistet und damit ihren Mitarbeitenden sichere Arbeitsplätze und gute Arbeitsbedingungen ermöglicht.
Franz Schori, Fachsekretär Sektor Telecom/IT