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Erster GAV Netzinfrastruktur: Regulierung einer Boombranche

syndicom hat im Dezember 2015 mit der Vereinigung von Firmen für Freileitungs- und Kabelanlagen (VFFK) und dem Schweizerischen Netzinfrastrukturverband (SNIV) einen GAV für die Branche abgeschlossen. Der GAV tritt am ersten Juli in Kraft; unterstehen werden ihm gegen 70 Unternehmen mit insgesamt rund 4000 Beschäftigten. 50-Stunden-Wochen, Dumpinglöhne und miese Arbeitsbedingungen sollen damit endlich der Vergangenheit angehören.

 

Der rasche und flächendeckende Ausbau eines hochleistungsfähigen Glasfasernetzes ist essenziell, damit die Schweiz weltweit eines der wettbewerbsfähigsten Länder bleibt. Alleine die Swisscom investiert deshalb mehrere Milliarden Franken in den Glasfaserausbau.

Nicht nur Internet-Ausbau

Hinzu kommen auch von Elektrizitätsversorgern hohe Investitionen für ein zuverlässiges Hochspannungsnetz, welches insbesondere den Anforderungen der neuen Energiequellen Wind und Sonne gerecht werden muss. Bahn­unternehmen investieren Milliarden Franken in Infrastrukturprojekte, Beispiel: der (umstrittene) Gotthard-Basistunnel.

Das hohe Auftragsvolumen hat in der Netzinfrastruktur-Branche zu einem Boom geführt, der nebst seriösen Unternehmen auch inländische und ausländische Unternehmen anzieht, welche unfaire Mittel wie Lohn- und Sozialdumping einsetzen.

Sozialpartnerschaft gelungen

Diesen Entwicklungen will syndicom etwas entgegensetzen. Während zwei Jahren wurden zwischen syndicom und verschiedenen Arbeitgebern der Branche intensive Gespräche geführt. Das Resultat mündet nun in der Sozialpartnerschaft zwischen syndicom und SNIV sowie VFFK.

Der GAV für die Netzinfrastruktur-Branche tritt am ersten Juli in Kraft. Unterstehen werden ihm gegen 70 Unternehmen mit rund 4000 Beschäftigten, hauptsächlich in Planung, Errichtung und Unterhalt von Netzinfrastrukturanlagen in den Bereichen Energie, Telecom, Transport und Verkehrstechnik.

Allgemeinverbindlichkeit angestrebt

Branchen-Gesamtarbeitsverträge entfalten ihre volle Wirkung erst, wenn sie allgemeinverbindlich sind. Die Sozialpartner streben an, dass der Bundesrat den Netz­infrastruktur-GAV im nächsten Jahr für allgemeinverbindlich erklärt. Den Unternehmen sichern gute Standards eine nachhaltige Zukunft, den Beschäftigten faire Löhne und Arbeitsbedingungen. Dem Dumping und der Prekarisierung soll branchenweit der Riegel geschoben werden. (syndicom)

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