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Bilanzmedienkonferenz TX Group

Die Mittel für den Erhalt von Arbeitsplätzen und für einen guten Sozialplan sind weiter vorhanden

Die TX Group hat an ihrer Bilanzmedienkonferenz trotz allen Widrigkeiten solide operative Zahlen für das Corona-Krisenjahr 2020 präsentieren können. Vor Abschreibungen resultierte ein Gewinn von 130.6 Mio CHF (14% EBITDA Marge). Die digitalen Angebote sind trotz oder gerade wegen Corona im Aufwind und die Medienangebote haben Rekordwerte bei den Besuchern zu verzeichnen. Dieser Anstieg kontrastiert mit den rückläufigen Werbeeinahmen. Während TX Group den digitalen Umbau mit Blick auf die Rentabilität vorantreibt, bleibt der Umgang mit den Mitarbeitenden, den Menschen hinter dem Erfolg, von Sparmassnahmen und Stellenabbau geprägt. Dies, obwohl das Geld vorhanden ist, den Umbau sozialverträglich zu gestalten.

Seit dem Börsengang hat das Unternehmen rund 1 Milliarde CHF Dividenden an die Aktionäre ausgeschüttet. Davon gingen mehr als 500 Millionen CHF an die Familie Coninx Supino. Auch 2020, mitten in der Pandemie, erhielten die Aktionäre 37 Millionen CHF fürs Vorjahr. syndicom hat diesen Missstand damals kritisiert und forderte Rückstellungen für das Personal. Denn neben den hohen Gewinnen präsentierte die TX Group (vormals Tamedia) ebenso regelmässig einschneidende Sparmassnahmen beim Personal. So auch im August 2020, als das Tamedia-Management ein drastisches Sparprogramm von 70 Millionen Franken verordnete. Diesem fielen bereits zu viele Arbeitsplätze zum Opfer, Dutzende von Stellen in den Redaktionen und Druckereien werden folgen. Gleichzeitig profitierte das dominierende Schweizer Medienunternehmen grosszügig von Kurzarbeitsentschädigung und hohen Subventionen für die Zeitungszustellung. Diese öffentlichen Hilfen sind da, um Arbeitsplätze zu sichern, nicht um sie abzubauen.

Einbezug und Respekt statt Ausgrenzung und leere Versprechungen
Der Preis für die ständige Gewinnoptimierung des Unternehmens ist hoch. Entlassungen, ungenügende Sozialpläne, interne Unruhen bis hin zum Streik 2018 bei Le Matin und eine von Angst vor Stellenverlust und hierarchischen Strukturen geprägte Kultur begleiteten das Unternehmen in den letzten Jahren. Tamedia als Teil der TX Group kommt nicht zur Ruhe. Immer wieder werden interne Konflikte ausgetragen. Das Medienunternehmen, das in der Deutschschweiz über 42% und in der Westschweiz rund 70% der abonnierten Tagespresse dominiert, verspricht stets Besserung und den Einbezug des Personals. Der Umgang mit den Mitarbeitenden ändert sich jedoch nicht grundlegend, die Mitwirkungsrechte werden geringgeschätzt. Der offene Brief der 78 Tamedia-Journalistinnen, der vor kaum einer Woche die diskriminierenden Vorgänge in den Redaktionen aufdeckte, ist ein weiteres Beispiel für die vorherrschende Kultur bei Tamedia. syndicom unterstützt alle Forderungen des Personals nach ernsthaftem Einbezug und zur Überwindung der Missstände.

Tamedia darf in der Krise das Personal nicht vergessen
Zusammen mit dem betroffenen Personal in allen Unternehmensteilen erwartet die Mediengewerkschaft syndicom, dass die Sparpläne redimensioniert und dass die Finanzen für einen gut dotierten Sozialplan zur Verfügung gestellt werden. Sie fordern, dass sich der Sozialplan bei der Tamedia an den Besten der Branche orientiert. « Der Anspruch zu den Besten zu gehören, darf nicht beim Personal enden. Die TX Group ist finanziell kerngesund. Die Corona-Pandemie war ein temporärer Dämpfer. Diese ausserordentliche Situation darf nicht als Entschuldigung herangezogen werden, um die Mitarbeitenden mit einem ungenügenden Sozialplan abzuspeisen.», so Stephanie Vonarburg, Leiterin Sektor Medien von syndicom.

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