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Unterschiedliche Lohnerhöhungen bei Swisscom und Cablex

Die Lohnabschlüsse mit Swisscom und Cablex gaben an der Firmenkonferenz Swisscom Group vom 7. Februar viel zu diskutieren. Während die Zustimmung zum Lohnabschluss mit Cablex eher knapp ausfiel, wurde der hervorragende Lohnabschluss mit Swisscom einstimmig genehmigt. Zudem wurde an der Firmenkonferenz Kritik an die Adresse von Swisscom geäussert, weil kaum jemand weiss, wo seine Lage im Lohnband ist. 

 

Einen der schweizweit besten Lohnabschlüsse dieses Jahres hat syndicom mit Swisscom verhandelt: Die Lohnsumme wird verteilt über die Jahre 2014 und 2015 um 3 Prozent erhöht. Davon entfallen 1,2 Prozent auf 2014 und 1,8 Prozent auf 2015.

Dieser Lohnabschluss ist bemerkenswert, weil in den letzten Jahren praktisch keine Teuerung zu verzeichnen war. Damit führt der Lohnabschluss für die meisten Swisscom-Mitarbeitenden zu einer Reallohnerhöhung. «Das Öffnen der Verhandlungen auf einen Lohnabschluss über zwei Jahre ermöglichte eine bessere Lösung als einjährige Abschlüsse», schilderte Giorgio Pardini, Leiter des Sektors Telecom/IT, an der von rund 100 Kolleginnen und Kollegen besuchten Firmenkonferenz.

Bei der Verteilung kommt erstmals die zwischen syndicom und Swisscom verhandelte Lohnmatrix zur Anwendung. Diese erlaubt es jüngeren Mitarbeitenden, rascher aufzuholen. Zudem wird der lang bemängelten Willkür bei der individuellen Verteilung der Lohnsumme weitgehend der Riegel geschoben: Eine generelle Lohnerhöhung von 0,3 Prozent erfolgt sowohl 2014 (ein Viertel der Lohnsumme) als auch 2015 (ein Sechstel); davon profitieren 95 Prozent der Swiss­com-Angestellten.

Bei der Diskussion über die Verteilung der Lohnsummenerhöhung trat ein Kommunikationsproblem zutage: Kaum jemand kennt seine eigene Lage im Lohnband, womit sich die meisten Swiss­com-Mitarbeitenden in Bezug auf die jetzt vereinbarten Lohnerhöhungen im Blindflug befinden. syndicom fordert deshalb von Swisscom, Transparenz zu schaffen. Zudem wird syndicom darauf achten, wie sich die neue Lohnmatrix bewährt, und allenfalls auf 2015 hin für Korrekturen sorgen.

Cablex-Angestellte vorerst nur mässig begeistert

Noch vor wenigen Jahren war nicht klar, ob Cablex ein Unternehmen der Swisscom-Gruppe bleiben wird oder nicht. In der Zwischenzeit hat sich Swisscom klar zu ihrem Netzbau-Unternehmen bekannt. Die Schwierigkeit von Cablex ist, dass sich das Unternehmen genau gleich wie seine Mitbewerber um jeden Auftrag bei Swisscom bewerben muss. Hinzu kommt, dass die Netzbau-Branche wegen des Widerstands einzelner Akteure noch nicht reguliert ist, was Lohn- und Sozialdumping nicht ausschliesst und sich negativ auf die Wertschöpfung auswirkt. Entsprechend fiel der Lohnabschluss mit Cablex weniger erfreulich aus als derjenige mit Swisscom.

Endlich Spesenpauschale

In der Vergangenheit gab es bei Cablex immer wieder Diskussionen über Spesen. Deshalb erteilte der Firmenvorstand Cablex syndicom das Mandat, eine Spesenpauschale zu verhandeln. Mit 350 Franken pro Monat (12-mal pro Jahr) fällt nun diese Spesenpauschale zur Zufriedenheit der meisten Cablex-Angestellten aus. Dafür müssen sie sich mit einer Lohnsummenerhöhung von je 0,5 Prozent für die Jahre 2014 und 2015 begnügen. syndicom-Zentralsekretär Daniel Münger reagierte an der Firmenkonferenz pragmatisch auf die Kritik: «Wir hätten auch sagen können, wir diskutieren nicht über die Spesenpauschale, aber über eine höhere Lohnsummenerhöhung. Das wollte aber Cablex nicht. Also haben wir das Mögliche herausgeholt.» Die Cablex-Mitarbeitenden stimmten schliesslich dem Lohnabschluss mit einer Zweidrittelsmehrheit zu. Ein deutliches Zeichen für Cablex, am eingeschlagenen Kurs mit spürbaren Verbesserungen für die Mitarbeitenden nicht nur festzuhalten, sondern noch einen Zahn zuzulegen.

* Fachsekretär Telecom/IT

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