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Neue Leitung muss Versprechen umsetzen

Der neue Postchef Roberto Cirillo steht vor grossen Herausforderungen. Er muss innert kurzer Zeit das Vertrauen der PöstlerInnen und der Bevölkerung gewinnen. Damit das gelingt, muss zuoberst auf der Prioritätenliste wieder die hohe Qualität eines umfassenden Service public stehen, und nicht das Profitstreben um seiner selbst willen. Auch der Ständerat ist gefordert: Schon morgen findet eine wichtige Beratung über die Entwicklung des Poststellennetzes statt.

Seit Montag ist der neue Postchef Roberto Cirillo im Amt. Der neue Chef steht für den langersehnten Neustart des gelben Riesen – damit einher gehen neue Erwartungen und Hoffnungen. Der neue CEO muss die Öffentlichkeit, aber vor allem auch die Mitarbeitenden überzeugen: Der Neustart darf keine eine Worthülse bleiben. Die Erbringung von qualitativ hoch stehenden Service public-Dienstleistungen muss im Zentrum stehen, und dies muss mit fairen Arbeitsbedingungen geschehen. Aber auch die Politik ist in der Pflicht: Sie muss der neuen Postführung den Weg weisen, bei den Gewinnvorgaben, beim Poststellennetz, bei der Bekämpfung von Auslagerungen und Subunternehmertum. Die Rahmenbedingungen der Post müssen jetzt gesetzt werden, damit der neue Mann die Herausforderungen anpacken kann. In diesem Spannungsfeld bewegt sich Roberto Cirillo.

Poststellen schliessen ist kein Service public
Als wichtigster Sozialpartner der Post freut sich syndicom auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit der neuen Leitung. In diesem Jahr stehen beispielsweise die Verhandlungen über den neuen Gesamtarbeitsvertrag mit dem Postpersonal auf der Agenda. Bei seinem Antritt betont Cirillo sein Verständnis ob der Relevanz des Service publics für die Bevölkerung sowie dessen Nutzen für die Gesellschaft. Bei dieser Aussage denkt der neue CEO bestimmt auch an das Poststellennetz. Dieses Netz ist arg ausgedünnt worden in den letzten Jahren. Und dies obwohl der rasant wachsende Paketmarkt und der Rückzug der Banken aus der Fläche die Wichtigkeit eines ausgebauten Netzes klar aufzeigen.

Ständerat in der Pflicht
Die Post betreibt noch eintausend Poststellen, weit mehr als jede zweite Gemeinde hat ihre Poststelle bereits verloren. Sieben Kantone (Basel-Stadt, Genf, Jura, Luzern, Solothurn, Tessin und Zürich) wehren sich mittels Standesinitiativen gegen diesen Abbau. Darunter die urbanen Zentren der Schweiz, die gleichzeitig auch die grössten Populationen repräsentieren. Die Initiativen werden morgen Donnerstag in der Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen des Ständerats (KVF-S) behandelt. Dieses Zeichen kann die Politik in Bern nicht weiter ignorieren. Es ist an der Politik, die Rahmenbedingungen so zu setzen, dass der Wille und die Bedürfnisse der Bevölkerung umgesetzt werden – das macht sie zurzeit nicht.

Anreize setzen
Die bisherigen gesetzlichen Anpassungen (Revision der Postverordnung) verfehlen ihre Wirkung. syndicom fordert ein Eingreifen der Politik, damit der Abbau am Service public gestoppt wird und die Schweiz stolz sein kann auf ihre Post, so wie es sich der neue Postchef wünscht. Gerade der Ständerat sollte sensibel genug sein, die Signale der Kantone ernst zu nehmen.

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